Sextortion
Verstehen
Unterschieden wird zwischen der Erpressung nach tatsächlichem Datenabfluss (Sextortion) und der reinen Behauptung (Fake Sextortion). Für die betroffene Person ist dies jedoch unter Umständen nicht leicht zu bewerten.
Bei „(Fake-)Sextortion“ handelt es sich um eine Art des Betrugs, bei der (gefälschte) Drohmails, typischerweise im Namen von Behörden, verschickt werden. Dabei wird vorgegeben, dass die angeschriebene Person eine Straftat begangen habe - oftmals im Zusammenhang mit Kinderpornographie oder anderen verfänglichen Themen.
Oftmals wird in Aussicht gestellt, dass von einer Anklage abgesehen oder das belastende Material gelöscht wird, wenn der Erpresste das Geld zahlt.
Vermeiden
E-Mailadressse nicht veröffentlichen
Da Kontaktaufnahmen oftmals über veröffentlichte E-Mailadresse initiiert werden, ist es ratsam dies zu vermeiden. Um das automatische Auslesen zu erschweren, kann auch auf Ersetzungsstrategien des @ gesetzt werden. Auf Webseiten kann auch die Darstellung als Bild hilfreich sein.
Aktuellen Spamfilter einsetzen
Sextortion-Mails sind eine mittlerweile sehr prominent vertretene Spam-Kategorie. Mit einem aktuellen Spam-Filter lässt sich ein Großteil der Mails automatisch abfangen. Insbesondere um wiederkehrende Akteure fernzuhalten, ist diese Maßnahme zielführend.
Unbekannte Freundschaftsanfragen ablehnen
Wie im analogen Leben auch, sollte gegenüber Fremden ein gesundes Maß an Vorsicht gewahrt werden. Insbesondere bei Videoanrufen von Unbekannten sollten Sie misstrauisch werden und ablehnen. Ein zurückhaltender Umgang mit persönlichen Informationen in sozialen Netzwerken ist anzuraten.
Kamera abdecken
Mittlerweile ist Schadsoftware, die eine installierte Kamera ohne Zustimmung verwendet, verbreitet. Aus diesem Grund sollte die Linse von nicht verwendete Kameras (egal ob interne oder externe Geräte) abgedeckt werden.
Beheben
Folgende Handlungsempfehlungen können hilfreich sein:
- Gehen Sie nicht auf die Erpressung ein! Sie sollten auf keinen Fall Geld überweisen oder persönlichen Informationen (wie Bankdaten, Passwörter, Ausweisnummern etc.) preisgeben. Die Erfahrungen anderer betroffener Personen zeigt, dass auch nach einer Zahlung oder der Herausgabe von Informationen die Erpressung nicht aufhört.
- Sollte die Situation persönlich stark belastend sein, besteht die Möglichkeit den Weißen Ring zu kontaktieren.
- Klicken Sie keinesfalls auf Links in einer Erpressungsmail. Das kann zur Infektionen Ihres Geräts führen.
- Erpressung ist strafbar! Melden Sie daher solche Vorfälle unbedingt der Polizei. Das ist mittlerweile auch online möglich. Der Gang zur örtlichen Polizeiwache ist auch weiterhin möglich. Diesbezüglich sollten Sie sich nicht einschüchtern lassen.
- Falls die Situation langanhaltend ist und durch die oben beschriebenen Maßnahmen keine Besserung eintritt, kann auch die Verwendung einer neuen E-Mailadresse und / oder Telefonnummer sowie das Löschen betroffener Accounts in sozialen Netzwerken sinnvoll sein.
- Holen Sie sich Hilfe. Erpressungen dieser Art können sehr belastend sein. Daher sollten Sie auch nicht davor scheuen sich externe Hilfe bei Beratungsstellen zu holen.