Herausforderungen für die digitale Verwaltung – Impulse der CSBW bei den „Experience Days“ in München

- Meldung

Die „Fujitsu Experience Days“ Ende Juni stellten die digitale Verwaltung in den Mittelpunkt. Bei Keynotes und Breakout-Sessions wurden verschiedene Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen präsentiert. Dazu zählten auch die Angebote der CSBW, die Patricia Biernacki bei einer Podiumsdiskussion vorstellte. Die wichtigsten Erkenntnisse sind im Folgenden kurz zusammengefasst.
Die Moderatorin und die vier Gäste des Panels auf der Bühne

© Fujitsu

Bei der zweitägigen Veranstaltung mit mehr als 1.200 Teilnehmenden im Science Center in München waren Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz (KI) wichtige Themen. Insbesondere die Keynote des bayerischen Digitalministers Dr. Fabian Mehring und die anschließende Panel-Runde mit dem Titel „Digital und Sicher: Herausforderungen für die Digitale Verwaltung“ kamen bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. 

Dr. Fabian Mehring bei seinem Impulsvortrag

© Fujitsu

Dr. Fabian Mehring sprach in seinem Impulsvortrag über die Herausforderungen für die digitale Verwaltung. Der Einsatz von KI und die zunehmende Bedeutung der Cybersicherheit seien in seiner täglichen Arbeit zentrale Themen, die er in Bayern vorantreiben will. Er betonte aber auch, dass der verstärkte Schutz von Daten nicht dazu führen dürfe, dass die Nutzenden selbst nicht mehr an die Daten gelangten. Dabei zeichnete er das Bild eines Tresors, der so sicher ist, dass ein Einbrecher nicht an den Inhalt gelangt, der Eigentümer selbst den Tresor durch den komplizierten Öffnungsprozess aber ebenfalls nicht mehr aufbekomme. 

Die größte Schwachstelle bei der Cybersicherheit?

Bei dieser Frage herrschte geteilte Meinung. Während Dr. Fabian Mehring fehlendes Budget nannte, sah Sascha Lobo, Digitalunternehmer, das größte Problem in der „Nichtdigitalisierung“ und dem Festhalten an veralteter Software aufgrund von Sicherheitsbedenken gegenüber neuen Lösungen.

Auch die kommunale Selbstverwaltung sei ein großes Hindernis bei Themen wie dem Glasfaserausbau. Zum Beispiel hindere der Föderalismus Deutschland daran, den pragmatischen Ansatz von Schweden umzusetzen, bei dem die Netz-Leitungen in Abwasserkanälen verlegt werden, um den Ausbau auf günstigere Weise zu beschleunigen. 

Aus Sicht von Patricia Biernacki, Expertin für Prävention bei der CSBW, ist der Faktor Mensch entscheidend. Es müssten noch mehr Menschen zu den Themen IT- und Cybersicherheit sensibilisiert werden. IT-Angestellte von kleinen Kommunen, die bei der Vielzahl der Aufgaben schlicht zu wenig Kapazität für die tägliche Prüfung der Cybersicherheitsrisiken haben, müssten gestärkt werden. Dafür gibt es in Baden-Württemberg die verschiedenen Angebote der CSBW.

Portrait Patricia Biernacki

© CSBW

Die Liste der Kommunen, die schon von einem Angriff betroffen waren, ist lang. Aber die der Kommunen, die es noch nicht getroffen hat, ist länger. Patricia Biernacki über die erfolgreiche Prävention der CSBW in Baden-Württemberg

„Es gibt nicht die eine Musterlösung, die vor Cyberkriminalität schützt und die für alle entwickelt werden kann. Es ist ein Ausprobieren und ständiges Weiterentwickeln“, ergänzt Patricia Biernacki. Das Wissen daraus teilt die CSBW auf kommunaler Ebene. Daher ist es auch wichtig, die Kompetenzen zu bündeln und Netzwerke zu schaffen, in denen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen austauschen können.

Einfach umzusetzende Maßnahmen für spürbar mehr Cybersicherheit in Verwaltungen

Zwei ganz einfache und schnell umzusetzende Methoden sind

  • die Entwicklung von Passwortrichtlinien mit der gleichzeitigen Einführung eines Passwortmanagers und
  • die Markierung von E-Mails externer Absender als solche, zum Beispiel in der Betreffzeile. 

Die CSBW bietet für alle 1.101 Kommunen in Baden-Württemberg verschiedene Angebote wie eine Lernplattform oder die Durchführung einer IT-Sicherheitsanalyse an. Außerdem liefert der Warn- und Informationsdienst (WID) kompakt die wichtigsten Sicherheitsrisiken im Überblick. Auf der CSBW-Website finden sich zahlreiche weitere Angebote und hilfreiche Informationen (siehe Links und Infos weiter unten). 

Auch zukünftig wird das Thema nicht an Relevanz verlieren. So sagte Sascha Lobo, dass die KI noch einige Schwachstellen bringen wird, aber auch große Chancen bereithält. Der IT-Schutz ist daher eine Daueraufgabe und kann nicht mit einer einmaligen Prüfung abgehakt werden. Thomas Müller, Head of Public Sector Central Europe von Fujitsu, zog das Fazit, dass das Sicherheitslevel ständig auf einem hohen Stand gehalten werden muss, aber auch die Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer bedacht werden sollte. 

Thomas Müller, Patricia Biernacki und Dr. Fabian Mehring auf der Bühne

© Fujitsu

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch zwischen Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung sowie die Weiterbildung in der Cybersicherheit sind. 

Das ganze Panel im Mitschnitt

Impulsvortrag Digital und Sicher: Herausforderungen für die Digitale Verwaltung

© Fujitsu

Angebote der CSBW für Kommunen und Behörden